Bookie: Wie kam es zur Versöhnung von Chuck Lorre & Charlie Sheen? (2024)

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Von: Bjarne Bock

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Bookie: Wie kam es zur Versöhnung von Chuck Lorre & Charlie Sheen? (1)

In wenigen Wochen startet die Max-Comedy „Bookie“, die die erste Zusammenarbeit von Produzent Chuck Lorre und Schauspieler Charlie Sheen nach dem Zerwürfnis bei „Two and a Half Men“ bringt. Wie kam es aber zur Versöhnung?

Unabhängig davon, wie erfolgreich das neue Max-Original Bookie (fka „How To Be a Bookie“ wird, hat die Serie doch eines schon geschafft: Sie hat den mehr als zehn Jahre andauernden Streit zwischen dem früheren Two And A Half Men-Erfolgsduo Charlie Sheen und Chuck Lorre geschlichtet. In einem ausführlichen Interview mit Variety verriet der Produzent, der in den letzten Jahren mit Formaten wie Young Sheldon, Bob Hearts Abishola oder The Kominsky Method beschäftigt war, wie genau es zur Versöhnung kam.

Er und Co-Serienschöpfer Nick Bakay (Sabrina, the Teenage Witch) hätten das Skript zu „Bookie“ zunächst ohne Sheen im Hinterkopf geschrieben. Wichtig war es nur, irgendeinen Hollywood-Star zu finden, der sich selbst spielen würde und glaubhaft in der Welt der Sportwetten zuhause sein könnte, um die sich die Serie ja dreht. Lorre sei schließlich ein verrückter Gedanke gekommen, der ihn nicht mehr losgelassen habe: „Es sollte Charlie sein. Ich wusste ja, dass Charlie sehr bewandert war beim Thema Sportwetten und er hatte mir davon oft erzählt. Also damals, als noch alles gut war zwischen uns.“

Der öffentliche Streit zwischen dem „TAAHM“-Macher Lorre und seinem Star Sheen füllte damals 2011 die Klatschpresse. Skandalnudel Sheen, der mit Drogenproblemen zu kämpfen hatte, beleidigte seinen Chef als „dummen, dummen Mann“, als „kleine Made“ und leider auch mit antisemitischen Ausdrücken, die man lieber nicht wiederholt lesen möchte...

CBS und Lorre feuerten Sheen daraufhin und ließen seinen Charakter Charlie einen besonders brutalen Serientod sterben. Ersetzt wurde er später durch Ashton Kutcher (The Ranch), der ab Staffel neun die Quoten sogar nochmal deutlich nach oben treiben konnte. Nach der zwölften Season war dann aber endgültig Schicht im Schacht.

Lorre habe es jahrelang nicht übers Herz gebracht, sich alte „Two and a Half Men“-Folgen anzuschauen, da die Erinnerung an das Zerwürfnis „zu schmerzhaft“ gewesen sei. Irgendwann wären seine seelischen Wunder aber verheilt, bis sich die ganze Sache zunehmend wie erledigt angefühlt habe. „Ich habe es geliebt, mit Charlie bei ('TAAHM') zusammenzuarbeiten. Wir haben 170 Episoden gemeinsam gedreht, bevor alles zugrunde ging. Der Großteil dieser Zeit war schön“, so Lorre.

Für „Bookie“ sei Lorre dann über seinen Schatten gesprungen und habe sich bei Sheens Management gemeldet. Und tatsächlich kam eine positive Rückmeldung zurück, da sich offenbar auch Sheen nach einem Friedensschluss gesehnt habe (der Schauspieler selbst darf dazu derzeit keine Interviews geben, da ja noch immer der Streik von SAG-AFTRA läuft). Lorre erinnert sich an das erste Aufeinandertreffen nach mehr als einem Jahrzehnt Funkstille wie folgt:

„Ich war nervös, aber kaum hatte ich angefangen zu reden, fiel mir wieder ein, dass wir einmal Freunde waren. Und diese Freundschaft schien plötzlich wieder da zu sein. Ich möchte nicht allzu rührselig klingen, aber es war wirklich heilsam. Und er war auch total bereit, sich über sich selbst lustig zu machen.“ Nach dem ersten Table Read zur Pilotepisode wäre es sogar zu einer Umarmung gekommen. „Es war einfach toll“, hält Lorre fest.

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Auch künstlerisch habe sich die Verpflichtung von Sheen für „Bookie“ laut Lorre voll ausgezahlt. Der Schauspieler habe bei den Proben alle umgehauen mit seiner Performance. Sein komödiantisches Timing sei nach wie vor feingetunt. Zudem sei sich Sheen nicht zu schade gewesen, ein paar Beleidigungen einzustecken. So wird in der Serie gescherzt, dass ja eigentlich immer Jon Cryer der wahre Star von „Two and a Half Men“ gewesen sei.

„Das liegt einfach daran, dass Charlie ein wirklich guter Sportsfreund ist“, erklärt Lorre. „Er spielt eine Version von sich selbst, die Schatten vergangener Probleme widerspiegelt - und er war damit einverstanden.“ Wie entspannt die Stimmung am Set zwischen Sheen und Lorre war, zeigt auch ein neues Bild von „Bookie“ (siehe oben).

Laut Lorre soll Sheen wohl nur bei einer einzigen Sache einen Riegel vorgeschoben haben, nämlich beim Thema Sucht und Abstinenz. Im Original-Skript sollte es auch um die Drogenprobleme des Schauspielers gehen. Sheen habe Lorre daraufhin gebeten, den „drogensüchtigen Carlie“ zu begraben. Eine Szene spielt zwar weiterhin in einer Entzugsklinik, doch Sheens fiktives Selbst ist dort nicht als Patient eingecheckt, sondern nutzt die Räumlichkeiten nur für ein Poker-Turnier.

Lorre fand diese kleine Anpassung eigenen Angaben zufolge absolut in Ordnung: „Wir haben das Problem gelöst. Es ging mir eh nie darum, dem Mann Schaden zuzufügen. Ich wollte hoffentlich die Wahrnehmung der Menschen aufgreifen - und sie dabei komisch, aber nicht düster drehen.“ Ob ihm das gelungen ist, können wir ab dem 30. November beurteilen, denn dann startet „Bookie“ bei Max (hierzulande hat sich für die Serie allerdings noch kein Abnehmer gefunden).

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